Chemikalien-Lexikon M

Magnesium

Autor: Moritz Wolff

Nat. Vorkommen: Magnesium steht in der Reihenfolge der Elemente in der Erdkruste an 6. Stelle. In der Natur kommt es nie elementar vor, sondern nur in Form von Verbindungen wie Magnesit (MgCO3), Dolomit (MgCO3 * CaCO3), Kieserit (MgSO4 * H2O), Magnesiumchlorid (MgCl2) und Magnesiumbromid (MgBr2). Außerdem finden sich Magnesiumverbindungen im Meerwasser (Durchschnittlich 15% der Salze des Meerwassers bestehen aus Magnesiumverbindungen).

Andere Namen: engl.:magnesium, frz.:magnesium

Summenformel: Mg

Atommasse: 24,305

CAS-Nr.: [7439-95-4]
EG/EINECS-Nr.: 231-104-6
EG-Index-Nr.: 012-001-00-3

Magnesium

Beschreibung, Eigenschaften

Magnesium ist ein silberweißes, stark unedles Element mit der Ordnungszahl 12, steht in der 2. Hauptgruppe des Periodensystems und zählt damit zu den Erdalkalimetallen. Es schmilzt bei 649°C und siedet bei 1107°C. Mit einer Dichte von 1,738g/cm gehört es zu den leichtesten Metallen; leichter ist nur noch Beryllium. Ab 500°C verbrennt Magnesium an der Luft mit gleißend hellem Licht zu weißem Magnesiumoxid (Magnesia):

2 Mg + O2  ------->  2 MgO

Magnesium brennt nicht nur in Sauerstoff, sondern auch in CO2, SO2 und NO2, wobei es als starkes Reduktionsmittel diesen Verbindungen den Sauerstoff entzieht. Das Metall wird von Wasser, Sauerstoff und Alkalien bei Raumtemperatur nicht angegriffen, reagiert aber mit Säuren.

Magnesium kommt stets zweiwertig in seinen Verbindungen vor (als Mg2+).

Geschichte

Das Metall in reiner Form stellte erstmals der britische Chemiker Sir Humphry Davy im Jahre 1808 her.

Gewinnung

Magnesium wird durch Schmelzelektrolyse aus Magnesiumchlorid (MgCl2) gewonnen. Die weltweite Produkion an Magnesium wurde 1989 auf 350000 Tonnen geschätzt.

Verwendung

Magnesium wird technisch für Leichtmetallegierungen, aber auch als Treibstoffzusatz (für Raketen) verwendet. Früher wurde das Metall als Blitzpulver beim Photographieren benutzt. Heute verwendet man es in der Pyrotechnik in Leuchtsätzen und in Magnesiumfackeln für Taucher.

Anm. des Herausg.: Die Herstellung von Blitzlichtpulvern, Treibsätzen und pyrotechnischen Mischungen unterliegt (u.a.) den strengen Bestimmungen des Gesetzes über explosionsgefährliche Stoffe. Sie ist ohne spezielle Herstellungserlaubnis gesetzlich untersagt; bestimmte Ausnahmeregelungen gelten nur für Institutionen wie Schulen, Universitäten und Forschungseinrichtungen.

Größere Bedeutung hat es besonders in den USA als Entschwefelungs- und Desoxidationsmittel in der Eisen- und Stahlindustrie erlangt.

Magnesium ist ein wichtiges Spurenelement, weil es im Chlorophyll der Pflanzen als Zentralion enthalten ist. Es wirkt auch als Aktivator für viele Enzyme, z.B. des Zuckerabbaus. Bei Magnesiummangel kommt es zu Muskelkrämpfen, da es Antagonist für die Calciumionen ist.

Nachweis von Magnesium

Die zu untersuchende Probe wird mit 2 ml verdünnter Salzsäure gelöst und dann filtriert. Dem Filtrat wird 2 ml 5%ige Natronlauge und 1 ml Chinalizarinlösung (0,01%ige alkoholische Lösung) zugegeben. Bei Anwesenheit von Magnesium entsteht eine kornblumenblaue Färbung.

Alkalische Magnesium-Lösungen ergeben auch mit dem Farbstoff Titangelb eine intensive rote Färbung.

Sicherheitsdatenblatt nach EG-Norm

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Erstellt am 04.10.1999 * Letzte Änderung am 16.11.1999