Anweisung zur Handhabung

Kennbuchstabe: F

Gefahrstoffe, die bei Berührung mit Wasser oder feuchter Luft leicht entzündliche oder andere gefährliche Gase bilden; Aggregatzustand fest

Eigenschaften und Gefahren:

Diese Gefahrstoffe bilden bei Berührung mit Wasser oder feuchter Luft hochentzündliche, leichtentzündliche oder selbstentzündliche Gase in gefährlicher Menge (Erdalkali- und Alkalimetalle setzen z.B. Wasserstoff, Carbide Acetylengas, Phosphide sehr giftigen Phosphorwasserstoff, Amide stark reizendes Ammoniakgas frei).

Erdalkalimetalle (Magnesium, Calcium, Strontium, Barium), Alkalimetalle (Lithium, Natrium , Kalium, Caesium) und andere Metalle (insbesondere Metalle in Pulverform, wie Aluminium, Eisen, Zink, Zirkonium usw.) sind leicht entzündlich und können einen Brand verursachen. Mit brandfördernden Stoffen (z.B. mit Nitraten, Permanganaten, Peroxiden, Dichromaten, Chloraten und Perchloraten) können gefährliche explosionsfähige Gemische entstehen.

Allgemeine Hinweise:

Oberstes Gebot in Räumen mit Lagerung und Handhabung fester Stoffe, die entzündliche oder anderweitig gefährliche Gase freisetzen können, ist die gute Be- und Entlüftung sowie die Aufrechterhaltung von Ordnung und Sauberkeit am Arbeitsplatz. Außerdem ist die Kenntnis sowohl der Brand- bzw. Explosionsgefahr als auch einiger spezieller Eigenschaften dieser Gruppe von Gefahrstoffen eine wichtige Voraussetzung für den sicheren Umgang. Die Beachtung der vorliegenden Informationen und der hier dargestellten Sicherheitshinweise mindert die Gefahren erheblich.

Vermeiden Sie jeglichen Kontakt der Substanzen mit brandfördernden Stoffen. Benutzen Sie nur geeignete Geräte und Behältnisse und halten Sie diese peinlich sauber. Bedenken Sie, daß selbst geringfügige Verunreinigungen und Flüssigkeitsreste unter Umständen heftige chemische Reaktionen oder Entzündungen bewirken können. Lassen Sie nie offene Gefäße unbeaufsichtigt im Arbeitsbereich stehen. Andere Stoffe (z.B. Flüssigkeiten), die da hineingelangen, können zu plötzlichen und heftigen Reaktionen führen.

Beachten Sie die an den Vorratsgefäßen angebrachten Kennzeichnungen wie Warnsymbole, Gefahrenhinweise und Sicherheitsratschläge. Machen Sie sich mit den stoffspezifischen Eigenschaften, insbesondere im Hinblick auf die Gefahren bei Kontakt mit brandfördernden Stoffen, Wasser und anderen Reaktionspartnern (z.B. Säuren, Laugen), aber auch hinsichtlich evtl. weiteren gesundheitsschädigenden Eigenschaften dieser Substanzen vertraut. Halten Sie die vorgeschriebenen Feuerlöscheinrichtungen betriebsfähig und besuchen Sie auch Vorführungen über deren richtige und effektive Handhabung.

Beachten Sie ggf. spezielle Bedienungsanleitungen für Geräte und Anlagen.

Technische Schutz- und Sicherheitseinrichtungen

Durch technische Schutzmaßnahmen kann Gefahren am wirkungsvollsten vorgebeugt und begegnet werden.

Beispiele hierfür sind:

- Ersatz von gefährlichen Stoffen durch weniger gefährliche
- Wirksame Staubschutz- und Absaugmaßnahmen
- Explosionsgeschützte elektrische Geräte und Installationen
- Geschlossene, ggf. automatisch betriebene Anlagen
- Organisatorische Maßnahmen (Übersichtlichkeit, Sauberkeit, Sorgfalt)

Beschaffen Sie geeignete technische Sicherheitseinrichtungen und benutzen Sie diese auch. Sie bewahren Sie vor gesundheitlichen Schäden. Achten Sie darauf, daß eine vorhandene Absaugung funktionstüchtig und in Betrieb ist. Schließen Sie die vorhandenen Deckel an Behältern und Gefäßen. Verwenden Sie nur explosionsgeschützte elektrische Geräte und funkenfreie Werkzeuge. Benutzen Sie die an Einrichtungen und Maschinen vorhandenen Schutzvorrichtungen und Abdeckungen und setzen Sie diese niemals außer Betrieb.

Persönliche Schutzmaßnahmen

Rauchen, essen und trinken Sie nicht in Räumen, in denen Chemikalien gelagert und gehandhabt werden.

Bewahren Sie dort auch keine Nahrungsmittel, Getränke oder Futtermittel auf. Benutzen Sie vor Arbeitsbeginn eine geeignete Hautschutzcreme. Sie kann das Eindringen von Stoffen und Lösungen in die Haut vermindern. Vor Arbeitspausen und nach Beendigung der Tätigkeit waschen Sie Hände und Gesicht sorgfältig mit Wasser und Seife. Tragen Sie bei jedem Umgang mit möglichem Gefahrstoffkontakt die vorgeschriebenen Körperschutzmittel:

- dichte und beständige Schutzhandschuhe, unbrennbar oder schwer entflammbar;
- Vollschutzbrille oder Gesichtsschutzschirm, ggf. Schutzschild vor Apparatur;
- flammhemmende, antistatische Schutzkleidung;
- antistatische Schutzschuhe oder Schutzstiefel.

Achten Sie darauf, daß sich die Körperschutzmittel immer in einwandfreiem Zustand befinden, beständig gegen die Einwirkungen der verwendeten Gefahrstoffklasse und für die vorgesehenen Arbeiten geeignet sind sowie regelmäßig und fachgerecht gewartet werden.

Umgang

Lagerung und Aufbewahrung:

Bewahren Sie Gefahrstoffe, die bei Berührung mit Wasser oder feuchter Luft entzündliche Gase entwickeln, ausschließlich in geeigneten, dicht schließenden Gefäßen auf. Alkalimetalle wie Natrium müssen unter Petroleum, Vaselinöl, Paraffinöl oder einer anderen geeigneten sauerstofffreien Flüssigkeit aufbewahrt werden, da sie sehr reaktionsfähig sind (Oxidation an der Luft, Wasserstoffbildung mit Wasser oder feuchter Luft). Sorgen Sie dafür, daß Glasgefäße nicht herunterfallen können. Lagern Sie am Arbeitsplatz keine größeren Vorräte.

Ungeordnetes Herumstehen der Gebinde bedeutet erhöhte Brand- und Unfallgefahr. Bewahren Sie die Behälter nur an einem gut gelüfteten Ort auf. Das Material des Aufbewahrungsschranks darf nicht brennbar sein (Metall).

Kennzeichnen Sie den Aufbewahrungsschrank vorschriftsmäßig (Dreieck mit schwarzer Flamme auf gelbem Grund).

Verwendung:

Benutzen Sie nur moderne, anerkannte Versuchsvorschriften, die dem Stand der chemischen Wissenschaft und Technik entsprechen. Schreibt die Versuchsvorschrift Mischungen mit anderen Stoffen vor, so sind die vorgeschriebenen Reihenfolgen und Mengendosierungen streng einzuhalten, um unerwünschte Wärmeentwicklung und gefährliche Reaktionen zu verhindern. Überzeugen Sie sich nochmals, ob Sie auch die richtigen Stoffe vor sich haben. Überzeugen Sie sich davon, daß kein entzündbarer Stoff unkontrolliert austreten kann bzw. sich kein gefährlicher Überdruck in der Apparatur bildet. Achten Sie darauf, daß sich keine Zündquellen (funkenbildende Geräte, offene Flammen, Wärmequellen, Heizungen) in der Nähe des Arbeitsplatzes befinden. Treffen Sie Schutzmaßnahmen gegen elektrostatische Aufladungen.

Abfüllen, Umfüllen, Transport:

Wählen Sie beim Umfüllen von Pulvern die Fallhöhe gering, um unnötiges Verstäuben durch freien Fall zu vermeiden. Läßt sich das Auftreten von Stäuben nicht vermeiden, benutzen Sie eine Absaugung. Beachten Sie: Staubablagerungen stellen unter bestimmten Bedingungen eine Explosionsgefahr dar. Halten Sie den Abfüllbereich übersichtlich und frei von nicht benötigten Materialien.

Transportieren Sie kleinere und zerbrechliche Gefäße immer in passenden Schutzbehältern (z.B. Kunststoffeimer mit stabilem Tragegriff).

Besondere Hinweise:

Beachten Sie beim Umgang mit NATRIUM (gilt auch für die anderen Alkalimetalle):

Natrium führt auf der Haut und Schleimhaut zu starken Verätzungen, innerlich zeigt es die von Natronlauge bekannten schweren Vergiftungserscheinungen. Unbedingt auf sicheren Augen-Vollschutz achten (am besten Gesichtsschutzschirm).

Die bei Natrium- und Kaliumbränden entstehenden Verbrennungsprodukte ätzen Schleimhäute.

Gefahr: Vorbeugung: Für den Notfall:
Feuer und Explosion! Zündquellen fernhalten
Ordnung & Sauberkeit!
Auf Chemikalien abgestimmte
Löschmittel bereithalten!

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Letzte Änderung am 21.03.2005