Riechstofflexikon

Anisaldehyd

3D-Struktur von Anisaldehyd

Strukturformel von Anisaldehyd

Anisaldehyd

(ein Phenolether-Aldehyd)

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Strukturformel (erstellt mit ChemWeb)

 

 

 

Andere Namen:

p-Anisaldehyd, 4-Methoxybenzaldehyd, Aubépine, Methylether des p-Hydroxybenzaldehyds; engl.: Anisic Aldehyde, p-Anisaldehyde, aubepine

CAS1-No.:

[123-11-5]

EG-/EINECS-Nr.:

204-602-6

BRN:

471382

Arctander:

241

Fenaroli:

336

FEMA2-No.:

2670

1 = Chemical Abstracts Servive registry number
2 = Flavor and Extract Manufacturers´ Association of the United States

Vorkommen:

Anisaldehyd ist Bestandteil vieler ätherischer Öle, so ist er z.B. in den Essenzen von Anis, Bitterfenchel, Sternanisblättern und Buchu enthalten. Man konnte den Phenolaldehyd auch in den Absolues aus Acacia-Arten (A. cavenia und A. farnesiana) sowie in natürlichen Vanilleextrakten nachweisen.

Beschreibung:

Klare, farblose bis schwach gelbliche, ölige Flüssigkeit, die in Ethanol und Ether löslich ist. Wasser löst den Duftstoff gagegen kaum. Der Aldehyd oxidiert bei Licht- und Luftsauerstoffzutritt gerne zu Anissäure, daher in möglichst voll gefüllten Braunglasflaschen aufbewahren.

Duftcharakteristik / odor profile:

Der Duft ist kräftig süßlich-blütenhaft, im Typ mimosen- bis weißdornblütenähnlich. Mit anishafter Note, daneben Nuance nach "frischgemähtem Heu" (cumarinartig).

engl.: powerful sweet-floral, mimosa-hawthorn, anise-like

Verwendung:

In der Parfümerie häufig verwendet in Kompositionen mit süßlich-blütenhaftem Charakter, wie z.B. Flieder-, Heliotrop-, Akazien- oder Weißdornblütennachempfindungen.

Chemische und physikalische Kennzahlen der Reinsubstanz:

Molekülmasse: 136,15 g/mol

Summenformel: C8H8O2

Chemische und physikalische Kenndaten der Substanz/Specifications:

Parameter

 

Wert (z.B. H=Hager, RK=Roth/Kormann, R=Römpp, M=Merck)

Bereich (FCC 3)

Schmelzpunkt

mp

-1 °C (Aldrich)

---

Siedepunkt

bp

Kp12 118-121 °C (Fluka); Kp1,85 kPa 132 °C (B, RK); Kp2,1 (16) 135 °C (Organikum); 248 °C (Aldr., Poucher)

---

Relative Dichte 25°

s.g.

1,1192 (B, RK); 1,121 (Aldr.)

1,119 - 1,123

Brechungsindex 20°

refr. index

1,5730 (M); 1,5731 (Org.); 1,5703 (B, 25 °C); 1,5764 (RK, 25 °C)

1,571 - 1,574

Dampfdruck/160 °C

 

77 hPa (M)

---

Löslichkeit in Ethanol

solubility (alcohol)

löslich

1 ml in 7 ml alc 50% (gives clear solution)

Löslichkeit in Wasser

solubility (water)

sehr schwer löslich
3,3 g/L (M, 18 °C) 

insoluble

Grenzwerte für Chlorverbindungen

chlorine compounds

abwesend

passes test

Darstellung

Industriell geht man üblicherweise entweder von Anethol oder p-Cresylmethylether aus (Oxidation). Als Oxidationsmittel fungieren üblicherweise Salpetersäure oder Chromsäure.

Im Labormaßstab eignet sich die Formylierung nach VILSMEYER, wobei man den Riechstoff Anisol (Methoxybenzol) mit N-Methylformanilid in Anwesenheit von Phosphorylchlorid (als Friedel-Crafts-Katalysator) reagieren läßt. Die Ausbeute ist mit 30% allerdings relativ niedrig. Schema:

Formylierung von Anisol nach VILSMEYER

Hinweise zur Entsorgung

Es liegen keine einheitlichen Bestimmung zur Entsorgung von Chemikalien bzw. Reststoffen in der EG vor. Chemikalien, die als Reststoffe anfallen, sind in der Regel Sonderabfälle. Deren Beseitigung ist durch entsprechende Gesetze bzw. Verordnungen der EG-Mitgliedsländer sowie in der Bundesrepublik Deutschland auch durch die einzelnen Bundesländer geregelt. Bitte nehmen Sie mit der zuständigen Stelle (Behörde, z.B. Landratsamt, oder Abfallbeseitigungsunternehmen) Kontakt auf, die über die Entsorgung informieren.

Deutsche Vorschriften
Wassergefährdungsklasse (Selbsteinstufung): 1 (schwach wassergefährdende Stoffe)
Verordnung über brennbare Flüssigkeiten (VbF-) Einstufung: entfällt
Flammpunkt: 116 °C
Zündtemperatur: 220 °C * Explosionsgrenzen Dampf/Luftgemisch: 1,4 bis 5,3 Vol.-%
MAK-Wert: keine Angabe

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Erstellt am 18.02.2000 * Letzte Änderung am 28.08.2013

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